Im späten 5. Jahrhundert bekamen die Bretonen (Festlandkelten) einen regen Zustrom von britischen Flüchtlingen, die sich vor der sächsischen Invasion in Sicherheit brachten. In den folgenden 5. Jahrhunderten entwickelte sich auf den Inseln sozusagen die Rohfassung der Artuslegende, die natürlich in der Bretagne nicht unbekannt blieb, ganz im Gegenteil. Um 1066 dann kamen die Bretonen mit den normannischen Eroberern nach Britannien und brachten ihre erweiterten Artusversionen mit, wodurch die britische Artusüberlieferung wieder belebt wurde, sich offenbar mit den festlandkeltischen Mythen vermischte und sich dann im späten 11. Jahrhundert zur Sagengestalt verdichtete. Geoffrey von Monmouth konnte bei der Verfassung seiner „Geschichte der Könige„ schon auf die weiterentwickelte Fassung der Artuslegende zurückgreifen. Er tat sein übriges, um die Geschichte aufzuwerten und setzte dem Artus einen Magier – Merlin – an die Seite.
Der anglonormannische Dichter Wace schrieb infolge in altfranzösischer Sprache eine Reimchronik (Roman de Brut) über die „Geschichte„ Britanniens, die auf dem Werk des Geoffrey of Monmouth basiert und die Wace seinerseits wieder um einige fantasievolle Einlagen erweiterte. Wace war der „geniale„ Erfinder der „runden Tafel„, die er dem König von seiner Guinevere schenken ließ, um Rangstreitigkeiten unter den Rittern zu vermeiden. Wace zeichnet auch für die Entrückung Arthurs - nach dessen Verwundung in der Schlacht von Camlann - nach Avalon. Zumindest Letzteres hat er nicht gäntzlich erfunden, denn die Reisen in die Anderswelt waren ein fester Bestandteil der keltischen Mythologie, auch wenn dazu der Tod des entsprechenden Helden keine Voraussetzung war.
Wace bezeichnete Arthur als den Sohn von Uther und Ygerna. Nach Wace wurde Arthur mit 15 König von Britannien und Wales. Er habe zahlreiche erfolgreiche Abwehrschlachten gegen die Sachsen und Eroberungskriege gegen Irland, Island, Norwegen und Gallien geführt, wo er den römischen Tribun Frollo besiegte und in Paris Hof hielt, Seine Frau Guinevere sei eine Tochter aus einer edlen römischen Familie gewesen. In der „Stadt der Legionen„ (Carlion) habe er einen Hoftag für ganz Europa abgehalten. Wegen seiner Verbrechen gegen das römische Imperium nach Rom zitiert, erschlug er auf dem Weg dorthin den Riesen vom Mont St. Michel und gewann die entscheidende Schlacht gegen die Römer bei Saussy.Während seinem Zug nach Rom habe er die Nachricht erhalten, daß sein Neffe Modred „geputscht„ und Herrschaft und Königin in seinen Besitz gebracht habe. Arthur sei zurückgekehrt und habe zwei siegreiche Schlachten gegen Mordred geführt, bei der dritten sei Mordred gefallen und Arthur wurde tödlich verwundet. Zur Genesung sei er auf die Insel Avalon gebracht worden. Über den Tode Arthurs will auch Wace nicht mehr sagen, als es der Zauberer Merlin getan hat: Er zweifle am Tode Arthurs.
Damals war die Artuslegende schon weit hinaus über Britanniens Grenzen bekannt und ein beliebter Erzählstoff. Darüber hinaus wurde sie zunehmend mit weiteren Abenteuern erweitert, zu denen man u.a. in den Chroniken der Germanen Parallelen findet. Schlußendlich erschienen literarische Figuren wie Lanzelot im Reigen der Ritterrunde, die sich ihrerseits darauf spezialisiert hatte den heiligen Gral zu suchen. Bald war die Sage um König Artus nicht mehr nur ein verbrämter Lebensbericht eines (möglicherweise) realen Mannes, sondern eine meist chronologisch willkürlich geordnete Aneinanderreihung von Heldentaten, die den idealen König schlechthin, wie ihn sich viele Briten (und nicht nur sie) wünschten, darstellte: eine surreale Figur, die wie keine andere vor ihm und nach ihm das (allerdings fiktive) goldene Zeitalter Britanniens symbolisierte
Einige Versionen unterscheiden sich in ihrem Umgang mit „unanständigen„ Inhalten. Während in der vornehmen Fassung – die der Autor Tennyson bevorzugte - Artus das Kind Uthers und seiner Frau Ygerna ist, Mordred der Neffe Artus‘ und Lancelot Guinevere einfach nur im Sinne der Minne verehrt, besucht Uther in der „ordinären„ Fassung die Frau seines Kriegsgegners mit Hilfe von Merlins Künsten in dessen Gestalt, Lancelot und Guinevere begehen Ehebruch und Mordred (manchmal auch Lancelot) ist der Sohn Arthurs und seiner (Halb)Schwester Morgan le Fay.
Nach vielen Ausschmückungen sah die vollständige Gestalt der Sage etwa so aus: Von der Zeugung ging keine Rede mehr. Nach seiner Geburt wurde Artus als Baby von Merlin von seinen Eltern weggeholt und von Merlins Freund Antor zusammen mit dessen Sohn Kay erzogen. Artus hält sich für den Sohn Antors. In Roberts de Borons Merlin, später gefolgt von Thomas Malory, erhielt Artus den Thron, nachdem er ein Schwert aus einem Stein oder einem Amboss gezogen hatte.
(T.Mallory-Manuskript)
In diesem Bericht konnte diese Tat nur durch den „wahren König„ vollzogen werden, was ergo den bei Wortigern von Merlin vorausgesagten König und wahren Erben von Uther Pendragon bedeutete.
Dieses Schwert war das berühmte Excalibur, dessen Identität später in der sogenannten Vulgate Merlin beschrieben wurde. In der Post-Vulgate Merlin‘s Continuation steht jedoch geschrieben, daß Excalibur von der Dame vom See komme und Artus es von einer jungfräulichen Zauberin kurz nach seinem Regierungsbeginn erhalten habe. Diese durch spätmittelalterliche Schriftsteller verfasste Geschichte von der Herrin vom See machte die Artuslegende noch konfuser. In dieser Post-Vulgata-Version konnte die Klinge durch jedes Material schneiden und seine Scheide machte den Träger unsichtbar, nach anderer Überlieferung unverwundbar, falls der Träger sich nicht von der Scheide trenne.
Gegen den Rat Merlins, der Unglück prophezeite, heiratet Artus Guinevere, die Tochter des Königs eines Nachbarreiches. In den Versionen der Sage, die mit dem beginnenden 12. Jahrhundert populär wurden, ruft Artus die Ritter der Tafelrunde zusammen (Iwein, Erec, Bors, Lancelot, Gawain, Galahad und andere). An seinem Hof, der am häufigsten in Camelot gehalten wird, kann auch der Zauberer Merlin und Parzival gefunden werden. Diese Ritter kämpften an Artus Seite, beschäftigten sich dann aber zunehmend mit fabelhaften Suchen, wie zum Beispiel nach dem Heiligen Gral oder der Jagd auf das „Questentier„ Glatisant. Andere Geschichten aus der keltischen Welt wurden mit Artus assoziiert, wie die Sage von Tristan und Isolde. Merlin steht Artus bei all seinen Unternehmungen mit Rat und Magie zur Seite, bis er selbst von seiner Geliebten verwunschen und auf einer Insel in ein Glashaus verbannt wird (Siehe Merlin). Nach Merlins Abgang werden fast keine Großtaten Köng Artus‘ mehr berichtet.
Die Romanze zwischen Artus‘ Held Lancelot und der Königin Guinevere ist der zentrale Grund für den Zerfall der Arthurschen Welt. Guinevere soll wegen eines Ehebruchs mit Lanzelot (nach anderen Versionen, weil sie einem der Ritter angeblich einen vergifteten Apfel geschenkt hatte) auf dem Scheiterhaufen hingerichtet werden. Lancelot befreit sie und tötet dabei zwei Brüder Gawains, der zuvor ein guter Freund Lancelots war, nunmehr aber zu seinem schlimmsten Feund mutiert. Gawain schwört Rache. Obwohl Artus seine Frau Guinevere später sozusagen „benadigt„, verfolgt sein Heer auf Gawains Drängen hin den aus der Tafelrunde ausgeschiedenen Lanzelot. Gawain wird von Lanzelot in einem Zweikampf besiegt und verzeiht diesem seine Schuld, weil er ihn dennoch nicht tötet. Diese Krise um Artus ist jedoch noch nicht ausgestanden. Artus erhält Nachricht, daß Mordred (Merdraut) unter dem Vorwand, Artus sei tot, Guinevere zur Frau genommen hat und sich nun „König Britanniens„ nennt. Artus kehrt nach Hause zurück. Schließlich tötet er Mordred in der Schlacht von Camlann, wird aber auch selbst tödlich verwundet. Er bittet einen der letzten Ritter, die noch am Leben sind, sein Schwert - das er von der „Dame vom See„ erhalten hat - dieser zurückzugeben, was diesem aber erst im dritten Anlauf gelingt, nachdem er mehrmals versucht hat, Artus zu belügen und das Schwert selbst zu behalten. Schließlich wird Artus von Taliesin, Morgan le Fay und drei Priesterinnen der Andersweltinsel in einem Boot abgeholt und nach Avalon gebracht. Ob er dort stirbt oder überlebt, wird in den meisten Sagen nicht näher erklärt.
Lange Zeit glaubten jedenfalls die Briten - und nicht nur sie - an eine Wiederkehr Arthurs.
Der anglonormannische Dichter Wace schrieb infolge in altfranzösischer Sprache eine Reimchronik (Roman de Brut) über die „Geschichte„ Britanniens, die auf dem Werk des Geoffrey of Monmouth basiert und die Wace seinerseits wieder um einige fantasievolle Einlagen erweiterte. Wace war der „geniale„ Erfinder der „runden Tafel„, die er dem König von seiner Guinevere schenken ließ, um Rangstreitigkeiten unter den Rittern zu vermeiden. Wace zeichnet auch für die Entrückung Arthurs - nach dessen Verwundung in der Schlacht von Camlann - nach Avalon. Zumindest Letzteres hat er nicht gäntzlich erfunden, denn die Reisen in die Anderswelt waren ein fester Bestandteil der keltischen Mythologie, auch wenn dazu der Tod des entsprechenden Helden keine Voraussetzung war.
Wace bezeichnete Arthur als den Sohn von Uther und Ygerna. Nach Wace wurde Arthur mit 15 König von Britannien und Wales. Er habe zahlreiche erfolgreiche Abwehrschlachten gegen die Sachsen und Eroberungskriege gegen Irland, Island, Norwegen und Gallien geführt, wo er den römischen Tribun Frollo besiegte und in Paris Hof hielt, Seine Frau Guinevere sei eine Tochter aus einer edlen römischen Familie gewesen. In der „Stadt der Legionen„ (Carlion) habe er einen Hoftag für ganz Europa abgehalten. Wegen seiner Verbrechen gegen das römische Imperium nach Rom zitiert, erschlug er auf dem Weg dorthin den Riesen vom Mont St. Michel und gewann die entscheidende Schlacht gegen die Römer bei Saussy.Während seinem Zug nach Rom habe er die Nachricht erhalten, daß sein Neffe Modred „geputscht„ und Herrschaft und Königin in seinen Besitz gebracht habe. Arthur sei zurückgekehrt und habe zwei siegreiche Schlachten gegen Mordred geführt, bei der dritten sei Mordred gefallen und Arthur wurde tödlich verwundet. Zur Genesung sei er auf die Insel Avalon gebracht worden. Über den Tode Arthurs will auch Wace nicht mehr sagen, als es der Zauberer Merlin getan hat: Er zweifle am Tode Arthurs.
Damals war die Artuslegende schon weit hinaus über Britanniens Grenzen bekannt und ein beliebter Erzählstoff. Darüber hinaus wurde sie zunehmend mit weiteren Abenteuern erweitert, zu denen man u.a. in den Chroniken der Germanen Parallelen findet. Schlußendlich erschienen literarische Figuren wie Lanzelot im Reigen der Ritterrunde, die sich ihrerseits darauf spezialisiert hatte den heiligen Gral zu suchen. Bald war die Sage um König Artus nicht mehr nur ein verbrämter Lebensbericht eines (möglicherweise) realen Mannes, sondern eine meist chronologisch willkürlich geordnete Aneinanderreihung von Heldentaten, die den idealen König schlechthin, wie ihn sich viele Briten (und nicht nur sie) wünschten, darstellte: eine surreale Figur, die wie keine andere vor ihm und nach ihm das (allerdings fiktive) goldene Zeitalter Britanniens symbolisierte
Einige Versionen unterscheiden sich in ihrem Umgang mit „unanständigen„ Inhalten. Während in der vornehmen Fassung – die der Autor Tennyson bevorzugte - Artus das Kind Uthers und seiner Frau Ygerna ist, Mordred der Neffe Artus‘ und Lancelot Guinevere einfach nur im Sinne der Minne verehrt, besucht Uther in der „ordinären„ Fassung die Frau seines Kriegsgegners mit Hilfe von Merlins Künsten in dessen Gestalt, Lancelot und Guinevere begehen Ehebruch und Mordred (manchmal auch Lancelot) ist der Sohn Arthurs und seiner (Halb)Schwester Morgan le Fay.
Nach vielen Ausschmückungen sah die vollständige Gestalt der Sage etwa so aus: Von der Zeugung ging keine Rede mehr. Nach seiner Geburt wurde Artus als Baby von Merlin von seinen Eltern weggeholt und von Merlins Freund Antor zusammen mit dessen Sohn Kay erzogen. Artus hält sich für den Sohn Antors. In Roberts de Borons Merlin, später gefolgt von Thomas Malory, erhielt Artus den Thron, nachdem er ein Schwert aus einem Stein oder einem Amboss gezogen hatte.
(T.Mallory-Manuskript)
In diesem Bericht konnte diese Tat nur durch den „wahren König„ vollzogen werden, was ergo den bei Wortigern von Merlin vorausgesagten König und wahren Erben von Uther Pendragon bedeutete.
Dieses Schwert war das berühmte Excalibur, dessen Identität später in der sogenannten Vulgate Merlin beschrieben wurde. In der Post-Vulgate Merlin‘s Continuation steht jedoch geschrieben, daß Excalibur von der Dame vom See komme und Artus es von einer jungfräulichen Zauberin kurz nach seinem Regierungsbeginn erhalten habe. Diese durch spätmittelalterliche Schriftsteller verfasste Geschichte von der Herrin vom See machte die Artuslegende noch konfuser. In dieser Post-Vulgata-Version konnte die Klinge durch jedes Material schneiden und seine Scheide machte den Träger unsichtbar, nach anderer Überlieferung unverwundbar, falls der Träger sich nicht von der Scheide trenne.
Gegen den Rat Merlins, der Unglück prophezeite, heiratet Artus Guinevere, die Tochter des Königs eines Nachbarreiches. In den Versionen der Sage, die mit dem beginnenden 12. Jahrhundert populär wurden, ruft Artus die Ritter der Tafelrunde zusammen (Iwein, Erec, Bors, Lancelot, Gawain, Galahad und andere). An seinem Hof, der am häufigsten in Camelot gehalten wird, kann auch der Zauberer Merlin und Parzival gefunden werden. Diese Ritter kämpften an Artus Seite, beschäftigten sich dann aber zunehmend mit fabelhaften Suchen, wie zum Beispiel nach dem Heiligen Gral oder der Jagd auf das „Questentier„ Glatisant. Andere Geschichten aus der keltischen Welt wurden mit Artus assoziiert, wie die Sage von Tristan und Isolde. Merlin steht Artus bei all seinen Unternehmungen mit Rat und Magie zur Seite, bis er selbst von seiner Geliebten verwunschen und auf einer Insel in ein Glashaus verbannt wird (Siehe Merlin). Nach Merlins Abgang werden fast keine Großtaten Köng Artus‘ mehr berichtet.
Die Romanze zwischen Artus‘ Held Lancelot und der Königin Guinevere ist der zentrale Grund für den Zerfall der Arthurschen Welt. Guinevere soll wegen eines Ehebruchs mit Lanzelot (nach anderen Versionen, weil sie einem der Ritter angeblich einen vergifteten Apfel geschenkt hatte) auf dem Scheiterhaufen hingerichtet werden. Lancelot befreit sie und tötet dabei zwei Brüder Gawains, der zuvor ein guter Freund Lancelots war, nunmehr aber zu seinem schlimmsten Feund mutiert. Gawain schwört Rache. Obwohl Artus seine Frau Guinevere später sozusagen „benadigt„, verfolgt sein Heer auf Gawains Drängen hin den aus der Tafelrunde ausgeschiedenen Lanzelot. Gawain wird von Lanzelot in einem Zweikampf besiegt und verzeiht diesem seine Schuld, weil er ihn dennoch nicht tötet. Diese Krise um Artus ist jedoch noch nicht ausgestanden. Artus erhält Nachricht, daß Mordred (Merdraut) unter dem Vorwand, Artus sei tot, Guinevere zur Frau genommen hat und sich nun „König Britanniens„ nennt. Artus kehrt nach Hause zurück. Schließlich tötet er Mordred in der Schlacht von Camlann, wird aber auch selbst tödlich verwundet. Er bittet einen der letzten Ritter, die noch am Leben sind, sein Schwert - das er von der „Dame vom See„ erhalten hat - dieser zurückzugeben, was diesem aber erst im dritten Anlauf gelingt, nachdem er mehrmals versucht hat, Artus zu belügen und das Schwert selbst zu behalten. Schließlich wird Artus von Taliesin, Morgan le Fay und drei Priesterinnen der Andersweltinsel in einem Boot abgeholt und nach Avalon gebracht. Ob er dort stirbt oder überlebt, wird in den meisten Sagen nicht näher erklärt.
Lange Zeit glaubten jedenfalls die Briten - und nicht nur sie - an eine Wiederkehr Arthurs.
(Artus Überfahrt nach Avalon)
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