3. Das magische Schwert

Eines Tages, als sich Arthurs Mannen in einem Grenzdorf ausruhten, nahm er nicht an dem Gelage teil, sondern entfernte sich von seinen Leuten. Kei trat zu ihm und fragte, was der Grund seines ungewohnten Verhaltens sei. An diesem Abend gebar Arthurs Wille der grösste König zu werden, der jemals auf dieser Erde geschritten ist. Der Gäle Lllenleawc berichtete ihm von der Insel Mam Cymry, in deren Nähe die viel kleinere Insel Kaer Sidi sich befände, wo vom dortigen Herrscher ein magischer Kessel aufbewahrt würde. Wie besessen machte sich Arthur noch dieselbe Nacht mit einer Handvoll Männer auf den Weg. Sie überquerten das Wasser im Sturm, so daß dem erdgebundenen Arthur auch das letzte Quentchen gute Laune vermiest war, als sie endlich auf Kaer Sidi ankamen.
Dort in einem Turm Herrschte Diwrnach, der seinen Gästen mit einem sorgenvollen Lächeln Essen und Lager anbot. Vor dem Festgelage zu Ehren der Gäste wurde Arthur der Hausherrin vorgestellt: Modron, die vertragliche Konkubine des Herrschers, die jeden einzelnen der Gäste mit Namen kannte. Diwrnach besass zwei magische Gegenstände, die in seiner Familie jeweils vom Vater zum ältesten Sohn übergegangen waren: einen magischen Kessel, der nie leer wurde und ein blitzendes Schwert mit einer derart scharfen Schneide, daß kein Mensch seiner würdig sei.
Eine alte Tradition verlangte, daß dem Gast ein Geschenk gemacht würde und Diwrnach war willens diese Tradition nicht zu brechen:
"Arthur, du kannst alles von mir verlangen, ausser meiner Burg, meiner Lebensgefährtin Modron und meiner Freiheit".
Arthur, besessen von seiner Idee, wählte den magischen Kessel. Einen solchen Affront konnte der Herrscher von Kaer Sidi nicht hinnehmen und es kam zu dem unvermeidlichen Kampf, bei dem allerdings Arthur und seine Mannen unterlagen und gefesselt ins Verließ abgeführt wurden.Ihre Gefangenschaft sollte allerdings nicht lange währen, denn Modron kam um sie zu befreien und hielt Arthur ein in dicken Stoff eingewickeltes Schwert hin. Als er das Schwert aus seiner Scheide zog, entflammte es in hellem Licht.
"Ich wusste es", rief Modron, "es wurde mir heute Nacht im Traum geweissagt, daß du für dieses Schwert gemacht seiest. Es ist aus allerbestem Stahl und hat seine Scheide schon seit Jahrhunderten nicht mehr verlassen".
Modron verlangte als Gegenleistung, daß Arthur ihren Sohn Mabon aus erster Ehe - der irgendwo in Britannien in Gefangenschaft war - befreien sollte. Ihr Lebensgefährte würde dies nicht tun, da ihn alles, was nicht seins sei, nicht im Geringsten interessiere.
Die kleine Truppe verliess Kaer Sidi bei Nacht und Nebel, nachdem Llenlleawc dem König im Schlaf die Gurgel durchgeschnitten hatte. Hygwydd stemmte den Kessel hoch, lud ihn sich auf den Rücken und brachte ihn zum Boot. Zuhause zurück, zeigte Arthur seinen Leuten Kaletvwlch, das magische Schwert und sie aßen aus dem magischen Kessel. Der Besitz des Schwertes steigerte Arthurs Ruhm und sein Ansehen gegenüber seinen Gefährten. So wie es die Tradiotion verlangte, begann der Disput um das beste Stück Fleisch aus dem Kessel, das nur dem Krieger zustand, der sich der grössten Heldentaten rühmen konnte. Als die Auseinandersetzungen begannen, mischte sich Arthur ein :
"Ab heute wird kein Krieger mehr sein Blut vergiessen um das beste Stück zu erhalten. Ab heute gibt es an meiner Rechten einen Platz für den, der des besten Stückes würdig ist. Er muss aber besser sein als alle hier Anwesenden zusammen. Und solange dieser Mann sich nicht vorgestellt hat, bleibt der Platz leer".


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